Die Geschichte des Wiehe-Bades

Das Wiehe-Bad wurde am 23.Mai 1906 eröffnet.

 

Damals war es eine Teichanlage, die aus den umliegenden Quellen gespeist wurde. Dazu gehörten Umkleidekabinen, ein Badehaus mit Duschraum, fünf Kabinen mit Wannen sowie je ein Wärter- und Heizungsraum.

 

Es begann mit dem Verschönerungsverein Vilsen, gegründet am 17. März 1904

 

Der damalige Vorstand waren:

Bürgermeister Fritz Engelberg

Superintendent Hahn

Adolf Köstermann

Dr. med. Elsasser

Dr. vet. Grafstädt

Postmeister A. Meyer

Förster Aug. Meyer

Schuhmachermeister H. Dünsing

Cord Wohlers

Theodor Möser

Ernst Ruröde

Friedrich Hoyer

Heinrich Ernst

 

Der Verschönerungsverein plante eine allgemeine Badeanstalt, die jedem Bürger zugänglich ist.

Die Geschichte (1906 - 1950)

Nachrichten aus den Zeitungen und weitere Ereignisse in chronologischer Reihenfolge:

(die folgenden Texte sind Auszüge aus den damaligen Zeitungsberichten, als auch persönliche Darstellungen).

1929

 

*** Beilage zum Hoyaer Wochenblatt - vom Sonnabend, den 23.März 1929 ***

25 Jahre Verschönerungsverein Vilsen - Gegründet am 17. März 1904

Gute Arbeit hatte der Verschönerungsverein in den ersten Jahren seines Bestehens geleistet. Anerkennung fanden sie bei den mehr und mehr sich einstellenden Sonntagsausflüglern und Sommerfrischlern. Die letzteren vermißten jedoch eine Badeanstalt im Orte.

In dem Bestreben des V.V.V., den fremden Gästen den Aufenthalt bei uns so angenehm als möglich zu gestalten, und andererseits auch, um für die einheimische Bevölkerung ein gemeinnütziges Werk zu schaffen, wurde von ihm sehr bald der Beschluß zum Bau einer Badeanstalt gefaßt. Die nötigen Geldmittel konnten von der Sparkasse in Bruchhausen entliehen werden, da sich angesehene Bürger Vilsens bereit erklärten, die Bürgschaft für die Leihsumme zu übernehmen.

Vom Färbermeister Wilhelm Griepenkerl wurde der Bauplatz am Wiehebach gegen einen mäßigen Kaufpreis erworben. Unter sachkundiger Leitung des Herrn Heinrich Ernst konnte die Anlage verhältnismäßig schnell fertiggestellt werden. Sie umfaßte ein Gebäude mit 5 Zelten für warme Bäder und einige Nebenräume. Zum Baden im Freien richtete man ein genügend großes Bassin her, dessen Boden mit Ziegelsteinen und die die Böschungen mit Zementplatten ausgelegt wurden. Einen fehlenden Warteraum schenkte Herr A. Köstermann sen. in Gestalt eines schönes Pavillons.

Der erste Kostenaufwand für die fertige Badeanstalt betrug 7800,-- Mark. Diese Summe steigerte sich jedoch schon in den ersten Jahren erheblich, und zwar durch die Wasserversorgung der Wannenbäder. Zuerst wurde das Wasser mittels einer Handpumpe in den hochliegenden Behälter gedrückt. Das war bei dem großen Wasserbedarf eine schwere und kostspielige Arbeit. Um eine Besserung dieses unzulänglichen Zustandes herbeizuführen, schaffte man einen selbsttätigen Stoßwitter an. Dieser erwies sich jedoch als nicht leistungsfähig genug, weil der ihn speisende Fischteich nicht ständig genug Wasser zuführen konnte.

Zur Beseitigung dieses Mangels ließ man eine etwa 150 Meter lange Röhrenleitung für die Wasserzuführung herrichten. Doch alle diese, mit erheblichen Geldopfern verbundenen Anwendungen erwiesen sich als unzureichend. Schließlich schaffte man gründlich Wandel durch die Herstellung eines Brunnens dicht bei der Anstalt. Aus diesem wird jetzt das Wasser durch elektrische Kraft nach seinem Bestimmungsort befördert.

Die mit diesen Änderungen verknüpften großen Geldausgaben steigerten den Anschaffungswert der Badeanstalt so sehr, daß er sicher eine Höhe von 10 000 Mark erreicht hat. Wenn auch der Betrieb in der Anstalt allezeit ein verhältnismäßig reger gewesen ist, so kann von einem Gewinn aus ihm doch keine Rede sein. Der VVV Mußte im Gegenteil alljährlich erhebliche Summen zur Bilanzierung der Rechnungen beisteuern.

Um so höher ist die Leistungsfähigkeit des Vereins einzuschätzen deshalb, weil er schon in der Vorkriegszeit fast sämtliche Schulden der gesamten Anlage abtragen konnte. Hohe Anerkennung verdient, daß die Verwaltung der Badeanstalt - das ist der Vorstand des VVV. - diese sozialen Bedürfnissen zugänglich machte.

Schon bald nach ihrer Eröffnung nahm Bädermeister Fritz Matthies, als ein alter Militär-Schwimmlehrer, sich der Schuljugend an, um ihr die Schwimmkunst beizubringen. Er legte damit den Grund, daß heute fast ein jedes Vilsener Kind des Schwimmens kundig ist. Schulklassen wurde die Anstalt umsonst zum Baden zur Verfügung gestellt. Dem Turnverein wurde eine besondere Vorrichtung zum Schwimmunterricht ohne Gegenleistung hergestellt. Und wieviel schwächlichen Kindern hat er in den letzten Jahren durch Hergabe von Freibädern ihre Gesundheit gestärkt! Mit dem vor 24 Jahren erfolgten Bau der Badeanstalt hat der Verschönerungsverein ein Werk geschaffen, das gleichbedeutend mit einem Denkmal für ihn ist.

 

1912

Wer hat schon eine Badewanne im Hause?!

In der Badeanstalt im Wiehe gibt es hölzerne Wannen.

Das Baden darin kostet 50 Pfennig für Erwachsene.

Falls Kinder mitbaden, soll für jedes 10 Pfennig extra erhoben werden.

 

1924 / 25

Auszug aus Jahresbericht VVV Insbesondere konnten wir unsere Kassenverhältnisse so günstig gestalten, daß wir in unserer Badeanstalt große Anschaffungen machen konnten. Es wurde eine Licht- und Kraftanlage sowie ein neuer Wasserbehälter und ein Warmwasserkessel angeschafft.